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Redaktioneller Hinweis:
Der folgende - in Anführungsstrichen geschriebene - Text ist eine Meinungsäußerung von Frank Kossiski, die nicht zwangsläufig auch die Auffassung des MTV Itzehoe bzw. der Badmintonsparte sein muss:

 

"Nach reiflicher Überlegung habe ich mich entschieden, diesen Kommentar zu schreiben. Auslöser hierfür sind die äußeren Rahmenbedingungen beim Verbandsligaspiel des MTV Itzehoe beim TSV Altenholz am 14.10.2007.

Um von vornherein keinen Raum für Missverständnisse zu lassen, möchte ich zunächst folgende Feststellungen treffen:





Die Mannschaft des TSV Altenholz hat uns am 14.10.2007 nett empfangen und angemessen bewirtet,

es hat während des Spiels keinerlei Anlass für irgendwelche Streitigkeiten o. ä. unter den Akteuren gegeben und es herrschte außerdem eine gute Stimmung in der Halle,

der TSV Altenholz hat die Partie aufgrund der gezeigten Leistungen und des Spielverlaufs verdient gewonnen (siehe auch Bericht),

der MTV Itzehoe hat zu keinem Zeitpunkt beabsichtigt, die Wertung des Spiels anzufechten.


 
Nun zu den Hintergründen meines Kommentars: Seit etlichen Jahren hat der TSV Altenholz seine Heimspiele - zumindest überwiegend - in der Edgar-Meschkat-Halle (Altenholz-Stift) ausgetragen, eine Sportstätte, die meiner Meinung nach gut geeignet ist für die Ausrichtung von Punktspielen auf Landesebene.

In der nun laufenden Saison finden die Heimspiele in der Sporthalle der Claus-Rixen-Schule statt. Ich möchte es ganz deutlich ausdrücken: Die Halle entspricht nicht den für die Verbands- und Landesliga vorgeschriebenen Bedingungen (keine ausreichende Hallenhöhe), sie hält darüber hinaus noch nicht einmal den allgemeinen Badminton-Spielregeln stand (zu geringe Linienbreite der Felder). Obendrein ist die Sicht durch die beiderseitigen Glasflächen bei Tageslicht und Sonneneinstrahlung nur als desolat zu bezeichnen.

Nun könnte man diesem entgegen halten, dass ja alle Akteure die gleichen (schlechten) Bedingungen hätten und so niemand benachteiligt würde. Aber ich bin der Meinung, dass dieses Argument viel zu kurz greift.

Wenn wir als Badmintonaktive wollen, dass unsere Sportart eine größere Bedeutung in der Öffentlichkeit haben und populärer werden soll, ruhig mehr Zuschauer unsere Spiele besuchen könnten und in den Medien breitere Beachtung finden soll, dann müssen wir auch etwas für eine angemessene Präsentation unserer Sportart tun! Neben vielen anderen Dingen zählt hierzu meiner Auffassung nach auch, dass die Sportstätte den aufgestellten Regeln entspricht und allen beteiligten Mannschaften passable und gleichermaßen sportlich faire Bedingungen bietet.

Es wäre unredlich, meine Kritik nur an die Altenholzer zu richten: Die Partie am Sonntag war nur der Auslöser für diesen Kommentar und nicht alle der folgenden Bemerkungen treffen auf das obige Spiel zu; auch von anderen Auswärtsspielen bin ich hin und wieder enttäuscht heimwärts gefahren, weil ich mir von der Herrichtung der Halle oder der Präsentation der Spiele einfach mehr versprochen habe:

Oft erfährt ein Badminton-Interessierter gar nicht, dass überhaupt ein Badmintonspiel ansteht, weil es weder in der Zeitung noch im Internet oder in anderer Weise angekündigt wird. Finden dennoch Zuschauer den Weg in die Halle, dann wird häufig keine offizielle Begrüßung oder Mannschaftsvorstellung durchgeführt. Ein später dazustoßender Besucher kann nicht erkennen, welche Vereine überhaupt gegeneinander spielen. Und wie es überhaupt zwischen den Mannschaften steht, bleibt ein Rätsel, weil es keine Anzeige gibt, die den derzeitigen Spielstand zeigt. Manchmal ist das Netz nicht vernünftig angebunden oder die Teams treten in uneinheitlicher Kleidung an... Die Liste ließe sich weiter fortführen.

Wenn wir nicht einmal in der höchsten Spielklasse dieses Landes als Vorbild dienen, wer soll es dann tun?


Als der MTV Itzehoe im Jahr 1990 das erste Mal auf Landesebene spielte, wurden durch den SHBV (zufällig) zeitgleich neue Regeln für den Spielbetrieb in der Landes- und Verbandsliga erlassen. Neben anderen Gründen verfolg(t)en diese Bestimmungen den Zweck, den Rahmen für Begegnungen auf Landesebene angemessen, d. h. attraktiver und zuschauerfreundlicher zu gestalten.

Oft habe ich schon gehört: „Wenn wir mehr Besucher hätten, würden wir bei uns bei der Ausrichtung der Spiele auch größere Mühe geben.“ Ich meine dagegen: Genau umgekehrt funktioniert es!

Wir haben die Einführung der o. g. Regeln damals zum Anlass genommen, die Spiele unserer ersten Mannschaft nicht mehr in unserer Trainingshalle stattfinden zu lassen und sind mit dem Punktspielbetrieb umgezogen. Das bedeutete für uns, dass wir praktisch den Heimvorteil abgaben, weil wir in der Wellenkamphalle neben dem Wettkampfbetrieb kein regelmäßiges Training hatten bzw. haben. Im übrigen: Da auch diese Sportstätte bei Tageslicht störende Glasflächen besitzt, finden die Punktspiele abends statt, um auch allen Gegnern faire und gleichmäßige Bedingungen zu bieten.

Gleichzeitig mit dem Umzug haben wir angefangen, unseren Punktspielen einen anderen Rahmen zu geben: Wir verstärkten unsere Berichterstattung, haben während der Begegnungen Zähltafeln sowie eine Spielstandsanzeige aufgestellt, haben unsere absolut ungemütliche Halle begonnen vernünftig auszustatten und veranstalten häufig Sonderaktionen, wie Verlosungen u. v m. Und siehe da, die Besucher haben das im Verlaufe der Jahre allmählich angenommen und heute kommen zu jeder Partie zwischen 50 und 250 Zuschauer.

Ich weiß, dass sich viele Vereine schon seit längerer Zeit große Mühe bei der Ausrichtung geben. Ich möchte diese Zeilen zum Anlass nehmen, alle dazu aufzurufen, die bestmöglichen Bedingungen für die Punktspiele zu schaffen und sich eben nicht mit weniger zufrieden zu geben. Und um wieder auf den Anfang meines Kommentars zurück zu kommen, aus diesem Grunde halte ich den Umzug des TSV in die
Claus-Rixen-Schule für einen Rückschritt – nicht nur für die Altenholzer selbst, sondern auch für die Verbandsliga als Ganzes.

Diesen Beitrag möchte ich auf keinen Fall als persönlichen Angriff verstanden wissen, sondern will ausdrücklich eine Diskussion in Gang bringen, die den Badmintonsport bei uns im Land durch eine angemessenere Präsentation der Spiele weiter bringt und zu größerer Bekanntheit und Anerkennung verhilft. Möglicherweise trägt das auch dazu bei, noch mehr Jugendliche und Erwachsene vom Badmintonsport zu begeistern - in die Hallen zu locken und aktiv zum Schläger greifen zu lassen. Davon hätten wir dann alle etwas.

Ich wünsche mir, dass ich viele Reaktionen erhalte und werde alle konstruktiven Meinungsäußerungen hier auf dieser Seite veröffentlichen. Meine Mailadresse ist Frank.Kossiski@t-online.de

Frank Kossiski"


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